Der pulssynchrone Tinnitus

Dr med.  Helmut  Schaaf    
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Stellungnahme zu dem Beitrag von Herrn Prof. Dr. Michael Forsting im Tinnitus Forum und im deutschen ärzteblatt


Herr Professor Dr. M. Forsting hat darauf hingewiesen, dass neben den rein subjektiven Ohrgeräuschen auch objektive Ohrgeräusche vorkommen, die, wenn sie pulssynchron wahrgenommen werden, bis zum Beweis des Gegenteils durch eine Erkrankung der Blutgefässe, einen Tumor oder eine Entzündung bedingt sein können.
Da dies oft weitreichende Konsequenzen hat und teilweise auch operative Chancen eröffnet, die Grunderkrankung anzugehen oder gar zu therapieren, sind der Hinweis und die sich daraus ergebenden Untersuchungen sicherlich richtig, da er ebenfalls zu Recht darauf hinweist, dass nur das erkannt werden kann, was auch gewusst wird.
Dennoch scheint mir folgendes wichtig:
Zum einen sind die objektiven Tinnitusgeräusche, das heisst die Geräusche, die nicht nur vom Patienten selbst, sondern auch vom Untersucher gehört werden können, innerhalb der Tinnituserkrankungen relativ selten und werden bis maximal 10 % geschätzt.

Unter diesen objektiven Tinnitusformen sind wohl die meisten tatsächlich durch obigen Erkrankungen bedingt, insbesondere, wenn sie tatsächlich pulssynchron bedingt sind.

Ein pulssynchrones Geräusch ist aber nur dann gegeben, wenn sich das Ohrgeräusch mit dem veränderten Herzschlag und der veränderten Herzfrequenz tatsächlich auch ändert in Zunahme der Lautstärke und in der Schnelligkeit (Frequenz) ändert.

Ansonsten muss man dieses Geräusch beschreiben wie ein (subjektiv so empfundenes) pulsierendes Geräusch, das sich aber eben nicht entweder durch Anstrengung, erlebten, oder probeweise auch kurzfristig selbst zugeführten Schmerz oder andere Umstände ändern lässt.

Wir schlagen unseren Patienten daher vor, zur Klärung der Frage vor einer differenzierten und aufwendigen radiologischen Diagnostik, sich zunächst einmal heftig selbst in das Bein zu kneifen, und dann darauf zu achten, ob sich der Tinnitus in seiner Schnelligkeit, in seiner Frequenz, oder in seinem Ausmass ändert.

Eine reine Vermehrung der Lautstärke, die im übrigen auch in der Regel dann nur vorübergehend ist, reicht zur Annahme eines pulssynchronen Geräusches nicht aus.

Wenn dann tatsächlich eine Veränderung des Pulsgeräusches in diesem Sinne merkbar wird, dann ist sicherlich eine weitergehende Diagnostik nötig, die zunächst einmal ganz einfach damit anfängt, dass der Untersucher versucht, dieses Ohrgeräusch zum Beispiel mit einem Stethoskop zu hören.

Bei objektiv pulsynchronen Geräuschen stellt sich auch vergleichend in der Bestimmung der Tinnituslautheit heraus, dass diese objektiven Geräusche meist auch lauter sind als 10 bis 15 dB über der Hörschwelle, wie es in aller Regel bei den subjektiven Ohrgeräuschen der Fall ist.

Dem sollte dann eine ausreichende Diagnostik angeschlossen werden, um das dann zu operieren und/oder das therapeutisch anzugehen, was einerseits notwendig ist (zum Beispiel Tumore oder als bedrohlich zu wertende Gefässveränderungen) und wo der Nutzen der Therapie ihren Schaden überschreitet.

In diesem Sinne ist der Hinweis von Herrn Prof. Dr. Michael Forsting richtig.

Allerdings gilt es m.E. auch ein sicherlich unbeabsichtigtes "Negativcouseling" zu vermeiden und nur den Tinnitusformen in ihrer organischen Bedrohlichkeit nachzugehen, bei denen tatsächlich ein Verdacht auf eine derartige Krankheit besteht.

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30.6.2003