Beim Einsatz von Lokalanästhesika kommen selten, dann aber in aller Regel sich selbst vollständig rückbildene Härstärungen und Tinnitus bei zentraler Intoxikation vor.
Eine Fach - Veröffentlichung: Schaaf, Kampe, Hesse (2004): "Tinnitus nach Narkose" ist in Heft 4 - 2004 "Der Anästhesist", Springer S. 358 - 361 erschienen
Darüber hinaus ist es auch noch immer die Aufgabe des Anästhesisten, die bei der Operation auftretenden Veränderungen, auch hinsichtlich des Gleichgewichtes des Körpers, so auszugleichen, dass der Patient nach dem Eingriff wieder entsprechend stabilisiert werden kann.
Dabei hat sich die Anästhesie in den letzten 20 Jahren rasant entwickelt, so dass die Zeiten der sicherlich noch vielen bekannten ätherkappen oder der relativ einfachen, aber dafür auch teilweise mit grösseren Nebenwirkungen verbundenen Narkosen, vorbei sind.
Hinsichtlich des Tinnitus wirken alle modernen Narkoseverfahren prinzipiell erst einmal tinnitusmindernd, weil diese Medikamente von ihrer Struktur her natürlich ähnlich wirken wie Schlafmittel und Betäubungsmittel. Von daher ist zumindestens im Normalbetrieb keine Gefahr von solchen Anästhetika zu erwarten.
Dennoch vollziehen sich während der Operation und dabei natürlich auch in der Narkose vielfältige Veränderungen, von der Lagerung des Patienten bis eben zu dem operativen Eingriff selbst, die durchaus Einfluss haben können, auf eine veränderte Homöostase (Gleichgewicht) des Menschen.
Im Gefolge dessen kann natürlich auch der Tinnitus beeinflusst werden, insbesondere,
wenn verständlicherweise - glücklicherweise aber zum grössten Teil unberechtigter Weise - ängste
mit der Narkose selbst oder dem operativen Eingriff verbunden werden
oder wenn sich etwa nach dem Aufwachen aus der Narkose sozusagen erst
die ganze Dimension des bis dato nötig werdenden Eingriffes erschliesst und dabei auch der Tinnitus lauter wird.
Dazu hat insbesondere O. Michel veröffentlicht,
wobei auch dazu gesagt werden muss, dass zur Entwicklung dieses Tinnitus bei der ansonsten für viele Eingriffe hervorragende Schmerzausschaltungstechnik besondere anatomische Verhältnisse vorliegen müssen, die eben nur bei einer Minderheit der Gesamtbevölkerung gegeben ist.
Diese anatomische Besonderheit ist ein offen gebliebener Verbindungsgang zwischen der Hirnflüssigkeit und der Umgebungs-Flüssigkeit des Ohres (Perilymphe).
Dies kann als Resultat eine Vergrösserung des endolymphatischen Raums haben und dies dann eben typischerweise mit Tiefton-Tinnitus beantwortet werden, wie das auch ausführlich in den Arolser Schriften II: - Praktische Aspekte der Retraining- und Hörtherapie und Besonderheiten
bei Endolymphschwankungen dargestellt ist.
Von daher sollte ihr vorweg eine besondere Achtsamkeit auf das Phänomen vorliegen und eben der zu erwartende Nutzen gegen des möglichen oder befürchteten Schaden abgewogen werden
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